Die wohl bekannteste Jagdart ist die Jagd auf unser heimisches Schalenwild. Unsere Frage: Ist die Raubwildbejagung nicht eine viel anspruchsvollere, reizvollere und wichtigere Jagdart? Wozu Jungfüchse bejagen? Gibt es tatsächlichen einen direkten Einfluss auf den Besatz unseres Niederwildes? Ist es der reine Akt der Bejagung und ihrer Notwendigkeit oder kann man mit dem gewonnenen Wildbret, mit der Schwarte und/oder Bälgen etwas Sinnvolles herstellen?
Die Raubwildbejagung wird entweder mit der Büchse oder Flinte auf der Pirsch oder vom Ansitz ausgeübt, direkt am Bau oder über die Fallenjagd.
Der Schutz des Niederwildes wirkt sich durch die Raubwildbejagung sehr wohl positiv vor allem auf unsere brütenden Individuen aus. So werden beispielsweise durch die Regulierung der Raubwildbesätze die Hasen- und Fasanenbesätze im Revier während der Brut- und Setzzeit passiv bei der Aufzucht ihrer Jungtiere unterstützt und geschützt.
Ein wichtiger Punkt im Bezug auf das Prädatorenmanagment ist die Eingrenzung von Wildkrankheiten, wie Räude oder Staupe, die auf unsere Hunde übertragbar sind. Die Verbreitung kann so aktiv beeinflusst werden.
Um die Raubwildbejagung so effizient wie möglich ausüben zu können, ist die Fallenjagd ein wichtiger Bestandteil. Die Jagd mit der Falle auf Raubwild bedarf jedoch einiges an Wissen, Erfahrung, Können und der Sachkunde!
Die notwendige Sachkunde, um überhaupt Fallen sachgerecht stellen zu dürfen und damit auch unversehrt Raubwild in Lebendfang- oder in Todschlagfallen zu fangen, werden in sogenannten Fallensachkundelehrgängen angeboten.
In diesem Lehrgang wird das notwendige Wissen über verschiedene Fallentypen, dem allgemeinen Umgang mit den verschiedenen Fallen, Kenntnisse über die fangbaren Wildarten sowie das Wissen über alle rechtlichen und tierschutzrechtlichen Belange vermittelt.
Neben allen positiven Auswirkungen für das Ökosystem Flora und Fauna, kann man durch die Raubwildjagd natürlich nachhaltig Pelze gewinnen oder Schmuck aus den Fangzahnen gestalten.
Am Ende der ehrenamtlichen „Arbeit“ dient die Raubwildbejagung nicht nur dem Schutz und der Hege unserer einheimischen Brüter und des Niederwildes und der Prophylaxe von Wildkrankheiten, sondern auch der Gewinnung hochwertiger Naturprodukte in Form von Pelz, Schmuck und des veredelten Wildbrets.
Beitrag + Fotos Lea-Marie Hornig (Auszubildende Revierjägerin)